Unser Wasserfiltersystem ist auf dem Weg zu den Menschen in Daloa vom Zoll gestoppt worden.

Wie wir bereits vor Weihnachten berichteten haben wir ein Trinkwasseraufbereitungssystem nach Daloa geschickt.

Dieses Mal haben wir das zum Test offiziell und mit Unterstützung durch die Schmitz-Stiftungen gemacht.

Das heißt wir haben den Transport mit einer Spedition und per Luftfracht vornehmen lassen.

Von deutscher Seite her ist alles bestens gelaufen. Das Paket wurde über den Zollweg schnellstens bearbeitet und per Flugzeug nach Abidjan verbracht.

Hier liegt das Paket jetzt seit Wochen fest.

Die Begründung seitens der ivorischen Spedition Vorort ist, dass man die Sendung prüfen müsse und dass es Zeit benötige.

Eine Rechnung über Zoll und Bearbeitung wurde uns schon zugestellt.

Unser Partnerverein müsse aber unbedingt noch ein Zollkonto eröffnen anders könne man das Paket nicht heraus geben. Die Kosten für die Bearbeitung liegen bereits jetzt schon bei fast 800€. Zu Erinnerung das Trinkwassersystem kostete netto 700€. Mit Mehrwertsteuer (von der wir als gemeinnütziger Verein in diesem Fall nicht befreit sind) Transport, Zoll und Bearbeitungsgebühren liegen wir derzeit bei 2500€.

Als wir den ersten Filter nach Daloa brachten kostete uns das lediglich die 833€, da wir das Paket als Übergepäck ins Flugzeug mitnahmen.

Das werden wir in Zukunft wieder tun müssen, da wir uns ansonsten die Trinkwasseraufbereitung einfach nicht leisten wollen werden. Wir sehen nicht ein, dass die Kosten für Zoll und Transport die Kosten für den Filter bei weitem übersteigen.

Eigentlich wollten wir ja mehr als nur ein paar Filter nach Daloa bringen. Unser Ziel war es eigentlich an den Schulen dieser Stadt Kinder und arme und bedürftige Erwachsene mit sauberem Trinkwasser zu versorgen.

Schulen hatten wir deshalb ausgewählt weil diese einen zentralen Stellenwert in der Gemeinde und viel Zulauf haben. Die Schule bzw. der Schulhof bietet auch einen gewissen Schutz für die Anlage. Denn so eine Anlage könnte auch Begehrlichkeiten wecken wenn sie nicht geschützt ist. Früher war die Schule meist in der Nähe einer Wasserstelle oder ein Brunnen, damit die Kinder dort Wasser trinken konnten.

Jetzt ist meist in der Nähe der Schule ein Wasserhahn an dem sich die Gemeindemitglieder Wasser holen können. Dieses Wasser ist in der Regel aber nicht trinkbar. Denn hier ist das Wasser das aus der öffentlichen Wasserversorgung geliefert wird mit den Werten in Europa nicht vergleichbar.

Sauberes Trinkwasser ist hier ein besonders hohes Gut das man hier nur in Plastikflaschen kaufen kann.

Das wollten wir ändern und auch für alle anderen Schulen in Daloa. Aber wenn der Preis für den Zoll und Transport der Wasseraufbereitungssysteme so exorbitant hoch ist wie in diesem Fall, dann können wir uns das schlicht nicht leisten. Auch sind wir nicht gewillt den Institutionen das Geld unserer Spender in den Hals zu werfen. Es sollte den Armen, bedürftigen und Kindern den schwächsten der Gesellschaft zu Gute kommen.

Wir werden weiter berichten.