Zum Artikel im Spiegel Nr.44 vom 24.10.2020

Gesundheitsminister Jens Spahn: “Wir sichern uns deutlich mehr Impfstoff, als wir brauchen werden … wenn etwas übrig (bleibt), können wir immer noch an andere Länder weiterverkaufen oder an arme Nationen spenden…“

In den letzten Kontakten mit unseren Ansprechpartnern in Daloa gab es Anfragen zu unserem nächsten Projekt: „Haus der Gesundheit“.

Gerade die Frauen fragten auch nach einer Ausbildung im medizinischen Bereich.

Ich befinde mich im Zwiespalt, nachdem ich den Artikel im Spiegel nochmals durchgelesen hatte…

Wozu noch jungen Menschen im medizinischen Bereich ausbilden, wenn die „moderne Medizin“ seit über 20 Jahren unterwegs ist um mit der Gentechnik die Lösung für unsere Krankheiten zu finden?

In den 80er Jahren versuchte schon die Firma Monsanto mit dem „Terminator-Gen“ dem Hunger auf der Welt ein Ende zu setzen. (Hans-Ulrich Grimm: Die Suppe lügt nicht).

Ein großer Teil der Menschheit hungert weiter.

Oder wie Paul Ehrlich, Begründer der modernen Chemotherapie… auch er hat keine Lösung für die krebskranken Menschen gebracht.

Die Rate der Krebserkrankungen nimmt eher noch zu.

Die Menschheit hat die schlimmsten Grippe-Epidemien überlebt.

Wenn auch mit großen Verlusten, aber wir haben überlebt.

Wenn ich dann in diesem Spiegel-Artikel lese, dass sich Forscher in der Medizin als „Immuningenieure“ bezeichnen, oder Unternehmen mit ihren Stammzellbiologen an die Börse gehen und Viren als „Feinde“ gesehen werden und Termini wie:

angegriffen, besiegt und zerstören müssen, gebraucht werden …

oder,

dass die Software des Lebens umgeschrieben werden soll,

dass „m-RNA“ als Botenstoff die Bauanleitungen in den Proteinfabriken der Zellen bringen soll…

Zwei Drittel der Forscher in dem amerikanischen Unternehmen wie die Firma Moderna (in Cambridge, Massachusetts) aus dem Verteidigungsministerium oder dem Militär kommen und eine Waffe gegen die Pandemie entwickeln wollen….

dann mache ich mir nicht mehr so viele Sorgen!

Außer, dass viel Geld eingesetzt wird, das „vielleicht“ woanders mehr helfen könnte.

Zum Beispiel im Umweltschutz:

-für sauberes Trinkwasser

-für das Menschenrecht aller Menschen auf sauberes Trinkwasser

-für den Bau von Zisternen, um Regenwasser zu speichern für die Zeit der Trockenheit

-für das Sammeln von Tau mit „Taunetzen“

-für den sparsamen und verantwortlichen Umgang mit Wasser (ich erinnere an den Luxus hier in Europa, wo wir wertvolles Trinkwasser für Toilettenspülungen oder Dusche verschwenden, um den Rasen zu gießen, oder Pools zu füllen …)

-für den Einsatz von Wasserfiltern und den Bau dieser, zum Beispiel in Afrika….

Ich könnte hier weitermachen, was noch alles mit Fördermitteln zu unterstützen im großen Stil möglich wäre….

Aber vielleicht bleiben wir mit unserem Verein und unser Partnerverein in Daloa auf dem Boden und bilden Leute aus, dies in ihrem Land umzusetzen?

Damit meine ich auch die Frauen, die über die medizinische Ausbildung lernen werden, wie der menschliche Körper funktioniert und dass Krankheiten auch darauf zurück zu führen sind, dass wir kein sauberes Trinkwasser haben, „schlechte“ Luft oder die Verarmung der Böden an wichtigen Spurenelementen usw. zu einer Mangelernährung führt, ebenso wie die industriell verarbeiteten Nahrungsmittel.

Für heute möchte ich mit einem Spruch schließen, den wir in einem Café in Heraklion gelesen haben:

Don’t worry that your children never listen to you…

Worry that they are always watching you!