Eine Trinkwasserzisterne in Daloa – Reportage unseres Partners Vorort

Das Thema Wasserkonsum war nicht nur für Bürger von Daloa, sondern auch für Besucher der Stadt schon immer ein Thema.

Tatsächlich ist die Bevölkerung von Daloa nicht ausreichend mit Trinkwasser versorgt.

Statistisch haben nur 13% der Bevölkerung von Daloa Zugang zu Trinkwasser.

Aus diesem Grund setzte sich ein Team namens Club Moyen d’Auto Assistance, kurz CMMA, damit auseinader gründete ein Pilotprojekt und hat es sich zur Aufgabe gemacht, einige Familien dieser Stadt mit einer Zisterne zu versorgen. Am Tag nach einer Analyse der Trinkwassersituation durch den Club im Jahr 2018 wurde die Zusage gemacht:

Einigen Familien der Stadt Daloa Trinkwasser zur Verfügung zu stellen. Es sollte ein Pilotprojekt sein, das die Schwächen des Projektes und der Teilnehmer zeigen sollte.

Denn ursprünglich wollte man eine Grundschule mit 700 Schülern versorgen.  

Aber da man keine Erfahrung mit dem Bau einer Zisterne hatte entschloss man sich erst ein Pilotprojekt durchzuführen, um Erfahrungen für das wesentlich größere Projekt (siebenmal größer) zu sammeln.

Wir begannen mit der Installation eines Wasserfilters am Hauswasseranschluss  der Familie Fofana. Dies zeigte sich jedoch als unwirksam, da der fehlende Druck des aus dem Hahn fließenden Wassers ein echtes Problem darstellte. Ausserdem war die Wasserqualität so schlecht, dass es sogar mit dem Wasserfilter kaum genießbar war.

Im Februar 2020 versuchte der Verein einen Gesprächstermin mit der Leitung des Wasserversorgungsunternehmen in der Elfenbeinküste zu erhalten.

Ziel war es zu erfahren warum die Wasserqualität und der Wasserdruck so schlecht sind. Ziel war es auch eine Zusammenarbeit anzubieten um eine nachhaltige Lösung des Trinkwasserproblems in Daloa zu finden. Dem Club war jedoch kein Termin gewährt worden. All dies veranlasste den Club daher, über eine nachhaltige Lösung nachzudenken, die darin bestand, Regenwasser zur Trinkwasserversorgung für die Menschen zu nutzen.

Damals wurde das Zisternenprojekt ins Leben gerufen.

Dieses Projekt wurde von in Deutschland lebenden Vereinsmitgliedern mit insgesamt mehr als 3.570.000 CFA-Francs finanziert und soll sauberes Trinkwasser für etwa 100 Menschen das ganze Jahr zur Verfügung stellen. (Siehe beigefügte Projektkosten)*

Der Bau dieser Zisterne wurde am 05. März 2021 begonnen und dauerte 5 Monate.

Das Projekt umfasst die Intervention von 5 Arbeitsgruppen:

Darunter waren Brunnengräber, Stahlflechter, Mauerer, Zimmerer, Fliesenleger, Klempner und Elektriker. Zuerst kamen die Brunnengräber. Der Service hier ist archaisch. Der Service wird von Hand mit einer Schaufel und einer Spitzhacke durchgeführt.

Zunächst waren zwei Männer im Einsatz, deren Alter zwischen 30 und 40 Jahren variiert, ihnen wurde von einem Kollegen geholfen.

So graben diese drei Männer eine 6 m lange, 4 m breite und 2 m hohe Grube für die Zisterne.

Es sind Arbeiter, die nicht im Club Mitglieder sind. Für ihre Arbeit bekamen sie 380.000 f. Ihre Arbeit hatte mehr als zwei Wochen gedauert.

Nach der Arbeit der Brunnengräber kommen die Eisenflechter. Sie sind dafür verantwortlich, das Eisen zu platzieren, um den Beton zu verfestigen.

Zwei junge Männer  haben das für 125’000 getan.

Die Gewebeeisen wurden so platziert, dass sie das gesamte Innere des Lochs, d. h. die Zisterne, abdeckten. Als die Arbeiten der Baustahlbewehrung abgeschlossen waren, folgten die Maurer, die den Beton der Wand und des Bodens gießen mussten.

Aber davor musste der Zimmermann vorbeikommten, um die Schalungshölzer zu platzieren.

Inzwischen drohte sich eine Wand des angrenzenden Familienhauses zu neigen. Daher mussten wir diese abstützen. Dadurch hatte sich die Betonwand im Inneren des Zisterne angehoben. Auf Anraten des Maurers wurde das Schalungsholz der Zisterne neu platziert. Dann wurde der Beton um 20 cm höher als ursprünglich geplant eingebracht. Die rechteckig gebaute Zisterne ist in drei Teile von je 2 m unterteilt. Abgeschlossen wurde die Zisterne mit einer Betondecke von 20 cm darüber. Nach diesem Schritt trat eine weitere Komplikation auf.

Nachdem die Maurer ihren Dienst beendet hatten, sollten nun die Einlässe der Dachrinnen platziert werden (Das Regenwasser muss ja vom Dach in die Zisterne gelangen).

Beim Rendezvous kam es zu einem weiteren Missverständnis.

Sollen wir die Dachrinnen vor den Fliesen verlegen oder die Fliesen vor dem Verlegen der Dachrinnen machen, fragten die Fliesenleger?

Nur eine Hypothese wiegt. Wenn die Dachrinnen vor dem verfliesen verlegt werden, können Risse in der Fliesen auftreten.

Also wurden die Dachrinnen erst verlegt und dann die Fliesen.

Die Arbeiten wurden von drei jungen Männern aufgeführt und dauerten eine Woche. Der gesamte Innenraum der Zsisterne ist jetzt gefliest. Vom Boden über die vier Wände bis zur Decke. Mit einer starken Twi-Fliese wurde das Zisterneinnere bedeckt, damit kein Wasser austreten kann. „Wir werden für die Verklebung der Fliesen Stärkezement anstelle des einfachen Fliesenklebers verwenden. Dies macht die Fliese klebrig und stark“, sagte der Leiter der Fliesenlegerfirma. Nach dem verfliesen kommt der Elektriker der die Installation der Absaugpumpe übernommen hatte.

Soll die Pumpe mit Solarenergie oder mit normaler Energie betrieben werden? Stellten wir uns die Frage.

Zur Erinnerung:

Die Stadt Daloa war schon sehr lange Opfer eines Stromausfalls. Und das breitet sich seit Monaten über das gesamte ivorische Territorium aus. Dieser Mangel an Strom ist auf den Klimawandel zurückzuführen, der unter Anderem durch fehlende Regenfälle und damit das Austrocknen der Flüsse, die die Wasserkraftwerke speisen, verursacht wurde.

Wir kamen daher kurzzeitig  auf die Idee, die Zisterne mit Solarpanelen zu versorgen. Die Meinungen gingen diesbezüglich aber auseinander.

Wir Vorort hatten die Idee Sonnenkollektoren als Energiequelle zu nutzen. Während die, die das Projekt beaufsichtigen, die Vorstellung von einer elektro-mechanischen Pumpe hatten, die weder Solarenergie noch gewöhnlichen Strom dauerhaft benötigt, aber sollte der Strom ausfallen mechanisch weiterbetrieben werden hätte können.

Diese Idee wäre richtig, weil sie Teil der Vision einer nachhaltigen Entwicklung ist.

Aber wie wird es in der Nutzung der Zisterne aufgenommen?

Die Idee einer elektro-mechanischen Pumpe sei richtig, aber jetzt, da die Arbeiten beendet sind, kann eine elektro-mechanische Pumpe nicht verwendet werden, da die installierte Pumpe nicht umgebaut werden könne, sagte der Bauleiter des Elektroinstallateurs und fügte hinzu, dass mechanische Pumpen heutzutage mehr Probleme bereiten, weil ihre Wartung oft sehr heikel sei. Wir vertrauten seinen Ausführungen und bestätigten sein Vorhaben.

Bereits im Juni hatte die Regierung bekräftigt, dass das Stromdefizit Mitte Juli enden und sich nie wiederholen würde.

Angesichts all dieser Behauptungen entschied der Clubmanager  sich daher dafür einen gewöhnliches Stromanschluß für die Pumpe verlegen zu lassen.

Dann begann die Arbeit der Elektriker. Es begann mit der Installation des Suppressors.

Doch zunächst wurde die Balustrade für die Wassersammelstelle erstellt. Danach folgte die Installation der Pumpe.

Aber zu diesem Zeitpunkt war schon lange kein Regen mehr gefallen, also tauchten wir die Pumpe nach der Installation zum Test in ein Wasserfass.

Das Projekt wurde deshalb wegen Wassermangels in der Zisterne bis zum Beginn der Regenzeit gestoppt.

Es dauerte fast zwei Monate, bis der Regen so stark fiel, dass genügend Wasser in der Zisterne war um die Pumpe unter realen Bedingungen testen zu können.

Als der Regen kam, entstand das Problem, die Klempner zu kontaktieren. Denn es muss gesagt werden, dass die für die Arbeit ausgewählten Klempner nicht in der Stadt Daloa, sondern in Issia ansässig sind.

Sie sind ein sehr aktives Team und reisen viel. Als der Regen fiel, dauerte es daher noch eine Weile, bis sie nach Daloa kamen. In Anbetracht dessen, dass sie diejenigen waren, die mit der Arbeit begonnen hatten und die Einzigen waren, die die Erfahrung mit einer Zisterne  hatten, konnten daher keine andere Firma beauftragen. Daher gab es für keine andere Möglichkeit als die Ankunft der betreffenden Klempner abzuwarten. Vor ihrer Ankunft wurden die Zisternendeckel vom Maurer montiert. Die im April eingestellten Arbeiten wurden erst im Juni mit der Installation der Wasserentnahmepumpe wieder aufgenommen. Die Pumpe wird horizontal eingetaucht, damit sie den Boden des Tanks erreichen kann. Die Drähte werden angeschlossen sowie der Suppressor und der Wasserfilter platziert.

Zu diesem Zweck wurd ein neuer Filter im Austausch gegen den alten Wasserfilter, der lange Zeit nicht eingesetzt wurde, verwendet. Und wie geplant fließt das Wasser von der Pumpe zum Filter, um zur Freude aller Arbeiter Trinkwasser am Wasserhahn bereitzustellen. Die Arbeiten wurden abgeschlossen, nachdem das Innere der Zisterne gereinigt wurde. Nun warten wir, bis der Regen fällt.

Und etwas positives ist passiert. Jugendliche, die sich für den Club interessierten, erklärten sich gerne freiwillig bereit, die Zisterne zu putzen. Das Putzen erfolgte ohne Verwendung von OMO-Seife aber mit einem Desinfektionsmittel und anschließend wurde der Innenraum drei mal mit klarem Wasser gespült. Nach diesem Schritt wurde die Zisterne verschlossen, um darauf zu warten, dass genug Wasser gesammelt werden kann. Nun startete die letzte Phase. Jetzt müssen wir noch eine Trinkwasseranalyse veranlssen, bevor die Familien kommen, um es für ihren Haushalt zu holen.

Es werden Vorkehrungen für die Analyse getroffen, die diesen Monat durchgeführt werden soll.

Die während der Installation aufgetretenen Schwierigkeiten waren sehr zahlreich.

So gab es:

  • Mangelnde Kenntnisse über Zisternenbau.
  • Unstimmigkeiten mit der Familie in deren Hof die Zisteren gebaut werden sollte.
  • Schwierigkeiten mit der Zuverlässigkeit der Firmen und deren Mitarbeiter die auf der Baustelle tätig waren. Mehrmals wurden bestimmte Termine nicht eingehalten, da sie von woanders kamen. Die Schwierigkeiten, sie zu erreichen und zu den arbeiten zu bewegen, führten dazu, dass das Zisternenprojekt so lange dauerte.
  • Mangel an genügend ausgebildetem Personal in den Bereichen Sanitär und Tankelektrifizierung.

In Bezug auf diese Schwierigkeiten hat dies der Verein zur Kenntnis genommen und beabsichtigt, es bald besser zu machen. Es werden Vorkehrungen getroffen, damit sich Katastrophen in zukünftigen Projekten nicht wiederholen können. Es ist daher eine Gelegenheit für den Manager des Vereins Wege zur Selbsthilfe e.V. allen zu danken, die an der Verwirklichung dieses Projekts mitgewirkt haben, es sind die Mitglieder des Clubs wie Abbas Ibrahim Fofana, Ismaël Ibrahim Fofana, Daïko; Ibrahim Fofana, Aïcha Fofana, Tinnin Koné, Moussa, Sohn meiner großen Schwester, und jede andere Person, die von nah oder fern an ihrer Verwirklichung teilgenommen hat. Wir sprechen über Herrn Fofana und seine Frau, die Fulani, mit den Jugendlichen, die uns geholfen haben, den Sand zu bewegen.

Viele dieser Leute sind Clubmitglieder, obwohl sie oft zögern, richtig mitzumachen. Der Bau half uns Erfahrungen in Bezug auf unterirdische Zisternen und auch im Bereich der nachhaltigen Entwicklung zu sammeln. Eine dieser Erfahrungen ist die Erkenntnis, dass die Bevölkerung Trinkwasser haben kann, ohne auf den Wasserverteiler Sodeci in Côte d’Ivoire hoffen zu müssen. Es ist auch eine nachhaltige und wirtschaftliche Lösung für arme Familien in der Côte d’Ivoire.

*1€ = 656 CFA Franc.