Was jetzt Deutschland? (5)

Zum Thema Fachkräftemangel.

Immer wieder hört man Seitens der einschlägigen Wirtschaftsvertreter und Politiker vom immer größer werdenden Fachkräftemangel.

Lösung sei der „Import aus dem Ausland“.

Kann man ja mal leicht über die Lippen purzeln lassen.

Und darum geht es ja seit vielen Jahren. Man suggeriert dem Zuhörer Fachwissen und präsentiert auch gleich mal die schnelle Lösung.

Da kann ich nur die Frage stellen: „Haben diese Damen und Herren sich überhaupt mit der Realität beschäftigt oder spricht man von Fachkräften meint aber „billige“ Arbeitskräfte?

Eine weitere Frage stellt sich wenn man weiß, dass inzwischen 65.000 junge Menschen jedes Jahr deutsche Schulen ohne irgendeinen Abschluss verlassen.

Kann sich das ein Land wie Deutschland leisten?

Wie kann man dann ehrlichen Gewissens argumentieren Fachkräfte müssen wir aus dem Ausland holen um das Problem zu lösen.

Sollten wir nicht vielmehr die vorhandenen „Resourcen“ besser ausbilden?

Und wenn man dieses Humankapital erschlossen hat kann man ja immer noch nach Personal im Ausland die Fühler ausstrecken.

Seit über 30 Jahren leisten wir es uns junge Menschen in die Perspektivlosigkeit zu entlassen.

Das sind grob gerechnet 1,5 Millionen Menschen ohne Ausbildung.

Das nennen wir ein erhebliches Potential, das im Inland unter „Wert“ und weitgehend nicht wertgeschätzt lebt.

Ein echter Schatz den es zu heben gilt. Oder?

Das bedeutet sicherlich viel Aufwand und Engagement aber damit möchten sich die anfangs erwähnten Damen und Herren sicher nicht belasten…? (Generation Supermarkt…lässt rufen).

Das ist sicherlich nur eine von vielen Möglichkeiten die wir bereits jetzt schon und im Inland zur Verfügung haben, um dem wirklichen Fachkräftemangel zu begegnen.

Der eklatante Personalmangel im sozialen Bereich ist ja offenkundig und auch bereits seit über 30 Jahren bekannt.

Lange Zeit wurde dieser Mangel seitens der Verantwortlichen ignoriert und längst fällige Reformen wurden immer wieder von Legislatur zu Legislatur verschoben.

War ja Allen klar, dass uns das irgendwann mal auf die Füße fallen wird.

Dabei wäre der Schlüssel zur Lösung noch vor 20 Jahren leicht zu finden gewesen.

Anerkennung der menschlichen Arbeit als Humankapital (entsprechende steuerliche Behandlung), Wertschätzung dessen und der entsprechenden monetären Anerkennung wären die Grundvoraussetzung gewesen.

Respektvoller Umgang der Verantwortlichen mit den Menschen die in Deutschland die sprichwörtliche Drecksarbeit machen wäre mal ein Anfang und überdies kostenlos.

Nun, auch hier gilt wieder: „Je länger wir mit dem Start zur Lösung warten umso schwieriger und teurer wird es werden.

Gute Besserung – Deutschland