Wasserstress durch Alfalfawahn: „Wohin die Flüsse gehen“ auf Arte TV Teil 1

Mit dieser Frage beschäftigt sich eine Dokumentation im ARTE Fernsehen. Ausgestrahlt am Dienstag, den 09.Juli 2024, 20:15 Uhr.

Zunächst gibt es ein paar Informationen:

Das Wasser wird verbraucht 

– so die Kernaussage

  • Zu 10% von privaten Haushalten
  • Zu 20% von der Industrie
  • Und zu 70 % von der Landwirtschaft und „Agrarindustrie“. (Aldahra fagavi)

Im Folgenden werden Beispiele gezeigt, welche den Verbrauch von Wasser in der Landwirtschaft erklären.

  • In Europa genauer in Spanien wird gezeigt wie der Verbrauch von Wasser in der Agrarindustrie zu immer mehr Konflikten führt. Auch wurde der Wandel weg von der Obst –und Gemüseproduktion hin zur Futtermittelproduktion gezeigt. Immer mehr Wasser wird für immer mehr Kraftfutter für die Schweine- und Rindermast benötigt.
  • In den USA am Beispiel vom Colorado River. Dieser wird im Südwesten von Kalifornien gestaut, um in der Wüste das Erdreich zu fluten, sodass 12 Ernten im Jahr mit Alfalfa möglich sind. Der Export geht in die arabischen Staaten für die Tiermast.

Des Weiteren wird durch den Intensivanbau der Boden „ausgelaugt“ und muss mit Düngemittel wieder angereichert werden.

Der Glaube an ein „unerschöpfliches Vorhandensein von Wasser“ und der günstige Wasserpreis für die Landwirtschaft veranlassen die Agrarindustrie nicht zum Umdenken. Im Gegenteil.

„Der Export von 2,8 Millionen Tonnen Futtermittel überzeugen von selbst, wie wichtig die Versorgung von Tieren ist, welche den täglichen Bedarf an Fleisch gewährleisten sollen.“

Hier stellt sich die Frage: „Leidet die Agrarindustrie unter dem Wassermangel oder verursacht sie ihn?“

  •  In Mexiko, wo ein Teil des Colorado Rivers in den Atlantik fließt, sind Flussarme ausgetrocknet, sodass Meerwasser einströmt. Dadurch sind die Böden versalzen und die Kulturpflanzen, welche hier ursprünglich wuchsen sind nicht mehr „lebensfähig“. Ebenso gibt es nur noch in wenigen Seitenarmen des Flusses Fische. Die Lebensgrundlage der einheimischen Bevölkerung „versickert“!

Durch die industrielle Landwirtschaft, mit dem erhöhten Wasserbedarf auf der anderen Seite der Grenze, haben die Menschen auf der mexikanischen Seite „ihren Wasser-Fluss“ verloren.

  • Spanien schließt sich an, mit der Produktion von Alfalfa. In Europa ist dieses Land der größte Produzent von Alfalfa und exportiert nach China und den Golf Staaten.

Ebenso entsteht ein enormer Wassermangel durch den massiven Anbau für Mais. So soll Spanien den weltweit größten Schweineexport haben.

  • In Ägypten sind mehrere Ernten von z.B. Kartoffeln im Jahr möglich, dafür wird 4x mehr Wasser auf gleicher Fläche als in Deutschland gebraucht.

Was den Anbau von Alfalfa betrifft, so gibt es keine sicheren Informationen darüber, da die ägyptische Militärregierung dieses „Geschäft mit dem Anbau von Futtermittel“ betreibt und dafür das Militär auch Land enteignet von Bauern, welche bislang darauf Getreide angebaut hat für den Bedarf im eigenen Land. Dieses wird nun importiert, da die Futtermittelproduktion profitabler zu sein scheint.

  • In Indien sind etwa 50 Prozent der Flüsse stark verschmutzt durch die Textilindustrie. Inzwischen wird an einzelnen Stellen das Wasser recycelt und für die Textilindustrie wieder zur Verfügung gestellt. Doch das andere Problem ist, dass die Bevölkerung so stark gewachsen ist und das traditionelle Wissen über den nachhaltigen Gebrauch von Wasser verloren gegangen ist. So müssen Menschen in manchen Regionen täglich mit Trinkwasser aus dem Tanklastwagen versorgt werden, da der Preis für das Wasser in Flaschen bis zu 30x höher ist.

Beim Bau von Wasserbrunnen wurde die Erfahrung gemacht, dass innerhalb von 15 Jahren durch die übermäßige Entnahme der Grundwasserspiegel von 150 Metern auf das Doppelte (300 Metern) gesunken ist.

Gibt es Bestrebungen die diesem Problem entgegenwirken?

Ja!

Es gibt in Frankreich den größten Rückbau von Staudämmen, europaweit.

Roberto Epple wird genannt. Er sagt: “Es wurde nie berücksichtigt, dass Wanderfische, wie Lachse u.a. wichtig sind für einen intakten Wasserkreislauf. Ebenso wurde nicht beachtet, dass die Staudämme Sedimente zurückhalten und die Flüsse versinken, das heißt sie werden tiefer und der Grundwasserspiegel sinkt mit.“

In Indien ist u.a. Rajendra Singh dafür verantwortlich, dass sieben ausgetrocknete Flüsse im Nordosten wiederbelebt wurden. Dafür wurde er mit dem „Wassernobelpreis“ ausgezeichnet.

Ebenfalls in Indien wurde Vandana Shiva mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Sie sorgt u.a. mit Saatgutbanken dafür, dass altes, traditionelles Saatgut nicht „verloren“ geht.

Diese Beispiele sind erst der Anfang. Sozusagen ein Tropfen auf den heißen Stein.

Warum ist uns dieses Thema so wichtig?

Lesen Sie weiter in der Fortsetzung.