Unser Beitrag zur Nachhaltigkeitsagenda 2030.
Auf der Rio+20-Konferenz im Juni 2012 wurde die Erarbeitung universeller Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) beschlossen. Um möglichst viele Länder und Menschen in die Beratungen über diese neue Agenda einzubeziehen, leiteten die Vereinten Nationen im September 2012 einen breit angelegten Konsultationsprozess ein.
Im September 2013 wurden beide Prozesse, MDGs und Rio, zusammengeführt und bildeten die gemeinsame Grundlage für die Agenda 2030. Auf diese Weise wurden soziale, wirtschaftliche und ökologische Ziele und ihre Verknüpfungen ausgewogen in der Agenda verankert.
Wir haben bei unserer Vereinsgründung 2015 diese Ziele bereits berücksichtigt und auf unsere Möglichkeiten angepasst angewandt. Alle unsere Projekte und Vorhaben werden im Hinblick auf diese Ziele geplant und durchgeführt.
Entwicklung und Klimaschutz
Mit der Unterzeichnung des Pariser Klima-Abkommens im Dezember 2015 wurde Klimaschutz als eine zentrale Grundlage für nachhaltige Entwicklung anerkannt. Nun gilt es, Entwicklung und Klimaschutz zusammenzubringen. Das Klima-Abkommen steht im Zeichen der Agenda 2030 und im Dienste der Armutsbekämpfung, Ernährungssicherung, der Geschlechtergerechtigkeit sowie der Menschenrechte im Allgemeinen. Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und das Pariser Klima-Abkommen stecken somit einen neuen und umfassenden Handlungsrahmen für die globale Energie-, Klima- und Entwicklungspolitik.
Die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung und die 17 SDG`s (Sustainable Development Goals).
Ziel 1
Armut in jeder Form und überall beenden.
Armut ist eine der größten Herausforderungen der Gegenwart. Ihre Folgen sind in unserer politisch und wirtschaftlich eng verflochtenen Welt weltweit zu spüren: Armut betrifft dadurch jeden von uns. Ihre Beseitigung ist ein übergeordnetes Ziel der internationalen Politik für eine nachhaltige Entwicklung und auch der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.
Alle Maßnahmen, die wir fördern, tragen – direkt oder indirekt – dazu bei, die weltweite Armut zu vermindern.
Ziel 2
Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.
Eine Welt ohne Hunger ist möglich! Ein besonders wirksames Instrument zur Bekämpfung von Hunger ist die Förderung nachhaltiger Landwirtschaft. Sie schafft Einkommen und Beschäftigung und sie kann die Versorgung der Menschen langfristig sichern.
Rund zwei Milliarden Menschen können kein würdevolles Leben führen, weil sie nicht genug zu essen haben oder weil ihre Nahrung zu einseitig ist.
Die Hauptursache dafür ist Armut: Den Menschen fehlten die Mittel, um sich Nahrungsmittel zu beschaffen.
Hunger ist nicht nur ein Verstoß gegen die Menschenwürde, er ist auch eines der größten Hindernisse für die Entwicklung in armen Ländern. Hunger kann zu Flucht und Vertreibung und zu Hoffnungslosigkeit und Gewalt führen.
Durch unser Engagement tragen wir dazu bei den Hunger in den verschiedenen Regionen in denen wir tätig sind zu bekämpfen.
Ziel 3
Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.
Gesundheit ist Ziel, Voraussetzung und Ergebnis von nachhaltiger Entwicklung. Ihre Förderung ist ein Gebot der Menschlichkeit und Bestandteil verantwortungsvoller Regierungsführung – sowohl in den Industrie- als auch in den Entwicklungsländern.
Die Herausforderungen im Gesundheitsbereich sind allerdings weiterhin groß. So sterben noch immer jeden Tag 16.000 Kleinkinder; sehr viele von ihnen an Krankheiten, die heute vermeidbar sind. Die Verbesserung der gesundheitlichen Situation der Menschen ist darum eine unserer wichtigsten Aufgaben.
Mit unserer Initiative „Bau einer Schule für Gesundheitsprävention“ wollen wir auch hier unseren Beitrag zur Reduktion des Leids vieler Menschen beitragen.
Ziel 4
Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern.
Bildung ist ein Menschenrecht – sie befähigt Menschen, ihre politische, soziale, kulturelle, und wirtschaftliche Situation zu verbessern. Jedes Kind hat das Recht auf eine Schulausbildung und jeder Mensch ein Anrecht darauf, seine grundlegenden Lernbedürfnisse zu befriedigen – ein Leben lang. Bildung ist der Schlüssel für eine zukunftsfähige Entwicklung und deshalb ein Schwerpunkt der deutschen Entwicklungspolitik.
Wir unterstützen unsere Partner Vorort dabei berufsbildende Schulen zu bauen und sorgen auch für einen selbsttragenden Betrieb in denen praktische Projekte die sich wirtschaftlich rechnen, umzusetzen.
Ziel 5
Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen erreichen.
„Gleiche Rechte, gleiche Pflichten, gleiche Chancen und gleiche Macht für Frauen und Männer“ ist ein Grundsatz der deutschen Entwicklungspolitik. Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist ein elementarer Faktor für nachhaltige Entwicklung weltweit. Wir sehen das genauso und handeln entsprechend.
Wir wollen, dass Frauen sich gleichgestellt an allen Entscheidungen beteiligen können, die ihr Leben beeinflussen. Und wir setzen uns für Chancengleichheit ein, zum Beispiel bei der Übernahme von Führungspositionen auf allen Ebenen im politischen, ökonomischen und öffentlichen Leben. Wir haben uns dazu verpflichtet, den Rechten von Frauen und Mädchen zur Durchsetzung zu verhelfen. Deshalb fördern wir Frauenrechte in einer Vielzahl unserer Projekte.
Ziel 6
Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten.
Alles Leben auf der Erde ist abhängig von Wasser. Es ist unser wichtiges Lebensmittel und wir benötigen es im Haushalt, für die Landwirtschaft und in der Industrie. Dennoch haben etwa zehn Prozent der Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Und etwa 32 Prozent der Weltbevölkerung haben keine angemessene sanitäre Basisversorgung. 90 Mio. Kinder haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Die Wasser- und Sanitärversorgung ist eine grundlegende Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung weltweit und eines unserer wichtigsten Arbeitsfelder.
Ziel 7
Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle sichern.
Ohne Energie ist Entwicklung nicht möglich. Die Weltgemeinschaft steht dadurch vor einer großen Herausforderung: Um die Armut zu vermindern, muss die Energieversorgung in den Entwicklungsländern auf- und ausgebaut werden. Zugleich muss aber der Klimawandel aufgehalten und die Umwelt entlastet werden. Dazu muss der weltweite Energieverbrauch insgesamt sinken und erneuerbare Energiequellen müssen noch viel intensiver genutzt werden als bisher.
Ein sorgsamer Umgang mit den Resourcen (auch der Energie) steht daher bei der Planung und Umsetzung unserer Projekte an oberster Stelle.
Ziel 8
Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern.
Voraussetzung für nachhaltiges und inklusives Wirtschaftswachstum ist, dass es genügend Arbeitsplätze gibt und dass die Arbeitsbedingungen menschenwürdig sind. Wir engagieren uns deshalb intensiv für die Förderung von Beschäftigung und für die Einhaltung von Sozialstandards in unseren Projekten.
Unsere Partner Vorort streben daher immer eine Selbstständigkeit im eigenen Unternehmen an. Wir erreichen das in der Regel durch Qualifizierung unserer Partner Vorort. Durch eigene Finanzierung werden nachhaltige ökologische und ökonomische Projekte und neue Verfahrenstechniken eingeführt.
Ziel 9
Eine belastbare Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen.
Viele ländliche Regionen in Entwicklungsländern verfügen noch nicht über ausreichende Verkehrswege und Transportmittel. Dadurch sind Transporte dort schwierig und teuer – ein Hemmnis für die wirtschaftliche Entwicklung.
Auch Mängel bei der Energieversorgung wirken sich negativ auf die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft aus. Auch hier leisten wir unseren Beitrag für die Verbesserung der ländlichen Infrastruktur indem wir die Menschen weiterbilden und sie an das Internet heranführen. Dadurch erhalten ländliche Räume Anschluss an wichtige Absatzmärkte und können sich aus eigner Kraft wirtschaftlich entwickeln.
Unser Internet Cafe‘ das unsere Partnerorganisation in Daloa (Elfenbeinküste) führt, leistet dazu einen großartigen Beitrag seit fast sieben Jahren.
Ziel 10
Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern.
Die wachsende soziale und wirtschaftliche Ungleichheit innerhalb von Staaten – aber auch zwischen verschiedenen Staaten – ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Sie gilt auch als eine der ausschlaggebenden Fluchtursachen. Der Abbau dieser Ungleichheit trägt zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum bei und stärkt den sozialen Zusammenhalt einer Gesellschaft.
Mit unseren Initiativen wollen wir dazu beitragen mit den Menschen für sie lukrative Perspektiven zu entwickeln, Ungleichheiten abzubauen, damit Konflikte möglichst gar nicht entstehen, eskalieren und Menschen zur Flucht zwingen.
Ziel 11
Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen.
Weltweit schreitet die Urbanisierung voran. Während der Bevölkerungsanstieg in früheren Jahrhunderten vor allem auf dem Land stattfand, ist er heute hauptsächlich in den Städten zu verzeichnen. Mitte des 20. Jahrhunderts lebten 30 Prozent der Menschen in den urbanen Zentren der Welt. Heute sind es über 50 Prozent – Tendenz steigend. Bis 2050 werden voraussichtlich 80 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben.
Die Potenziale von Städten für die Entwicklung eines Landes sind enorm und werden oft noch viel zu wenig genutzt.
Wir fördern vielfältige Projekte, die die Lebensbedingungen der städtischen Bevölkerung nachhaltig verbessern. Ziel dieser Vorhaben ist zum Beispiel, den Bürgern eine politische und wirtschaftliche Beteiligung zu ermöglichen, negative ökologische Folgen des städtischen Wachstums zu begrenzen, die natürlichen Lebensgrundlagen der Städte und ihres Umlandes zu erhalten und ihnen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.
Ziel 12
Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen.
Der Wandel zu einer Wirtschafts- und Lebensweise, die die natürlichen Grenzen unseres Planeten respektiert, kann nur gelingen, wenn wir unsere Konsumgewohnheiten und Produktionstechniken umstellen. Dazu sind international gültige Regeln für Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz wichtig. Wir sorgen dafür, dass diese Regen in unseren Betrieben und Einrichtungen vertraglich geregelt und eingehalten werden.
Ziel 13
Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.
Der Klimawandel stoppt nicht an Ländergrenzen und seine Auswirkungen beschränken sich nicht auf einzelne Politikfelder, Wirtschaftszweige oder soziale Gruppen. Auch die internationalen Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels müssen die zahlreichen Wechselwirkungen berücksichtigen, die sich zwischen diesen Bereichen ergeben.
Wir beachten dies bei der Planung und Umsetzung all unserer Projekte.
Extreme Wetterereignisse verursachen immense Schäden – und durch den Klimawandel ist eine Zunahme solcher Ereignisse zu beobachten.
Da unser Verein noch sehr klein ist kann unser Beitrag dazu nur sein den nachhaltigen und klimaschützenden Umgang mit den Resourcen zu vermitteln.
Ziel 14
Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen.
Der Schutz der Biodiversität, ihre nachhaltige Nutzung und die gerechte Aufteilung der Nutzungsgewinne ist ein wesentlicher Faktor unserer Arbeit.
Als Querschnittsthema wird es in allen unseren Projekten übergreifend berücksichtigt.
Die Natur auf diesem Planeten ist einzigartig. Doch viele Regionen sind von den Folgen des Klimawandels betroffen. Nicht nur Straßen und Häuser werden häufig durch Überflutungen und Unwetter zerstört, auch landwirtschaftliche Flächen werden durch extreme Regenfälle und die dadurch verursachte Bodenerosion geschädigt.
Ein Schwerpunkt unserer Projekte ist die Einrichtung von Naturschutzgebieten und Meeresschutzgebieten. Diese sollen gemeinsam mit Anwohnern und Behörden geplant und umgesetzt werden. Die Schutzgebiete sollen durch Ökotourismusprojekte finanziert werden.
Ziel 15
Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen.
Für die Zukunft werden Konzepte benötigt, die eine positive Entwicklung der Gesamtwirtschaft mit dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung der Böden, Landflächen und Wälder in Einklang bringen.
Wir unterstützen unsere Partner Vorort durch vielfältige entwicklungspolitische Projekte dabei, solche Konzepte zu entwickeln und umzusetzen.
Ziel 16
Friedliche und inklusive Gesellschaften im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und effektive, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen.
Nachhaltige Entwicklung ist nicht ohne Frieden und Stabilität möglich. Wir fördern daher mit unserer Arbeit den Aufbau von effektiven, verantwortungsvollen und transparenten Institutionen auf allen Ebenen.
Wir unterstützen unsere Partner dabei, auch die politischen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche soziale, ökologische und marktwirtschaftliche Entwicklung zu schaffen.
Mit unserer Arbeit unterstützen wir auch die BMZ-Sonderinitiative „Fluchtursachen bekämpfen“.
Ziel 17
Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung wiederbeleben.
Kein Staat und keine Organisation kann die globalen Probleme der Gegenwart alleine bewältigen. Darum wollen wir eine globale Partnerschaft aufbauen, in der wir gemeinsam die EINEWELT gestalten.
Nur mit einer solchen globalen Partnerschaft – in gegenseitigem Respekt, mit gemeinsam getragenen Werten und der gebündelten Kraftanstrengung aller Beteiligten – können die Ziele der Agenda 2030 erreicht werden.
Um nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen, brauchen wir internationale Solidarität zwischen armen und reichen Ländern.
Wir wollen Technologie- und Knowledgetransfer zwischen entwickelten und weniger entwickelten Ländern ermöglichen.
Am globalen Handel müssen alle Menschen profitieren und teilnehmen können.
Quelle: BMZ http://www.bmz.de/de/themen/2030_agenda/index.html?follow=adword